Vita

Noch zu DDR-Zeiten spielte ich als Kind unter den Werkbänken. Wenn ich von der Schule kam, hörte ich schon von Weitem das Riegeln der Ringe, diese Hammerschläge. Die Goldschmiede war der Rhythmus meiner jungen Jahre. Auch wenn ich, wie viele von uns, meinen Eltern nicht auch das nachmachen wollte. Nachdem mein Plan Lehrerin zu werden von einem auf den anderen Augenblick verflog, machte ich die Goldschmiedelehre dann doch. Wenn auch erstmal ersatzweise.

Denn ich wollte Kunst. Also ging ich 1987 an die Ostsee, nach Heiligendamm, und studierte in einem kleinen Kollektiv, wie es heute kaum noch zu finden ist, Angewandte Kunst. Weil mich die skulpturale, um einen einzelnen Gegenstand kreisende Arbeiten nicht losließ, folgte nach der Wende das Studium der Gestaltung von Schmuck und Objekt in Pforzheim, im Westen. Meine Perspektive war, nach einem Ausflug in die Schmuckindustrie, das freie Schaffen von Kunst – glaubte ich. Ab Mitte der 90er Jahre war ich wieder an der Havel und verfolgte ein Künstlerinnenleben mit allen Beschwerlichkeiten. Ich schuf eigene, immer öfter auch installative Arbeiten, wie den Paul-Kaiser-Reka-Platz, und lehrte handwerkliche Gestaltung sowie Zeichnen/Graphik.

Und dann übernahm ich, längst ohne Widerwillen, doch die Meisterwerkstatt meines Vaters, Gert Burgemann, und begegne seit dem in größeren, helleren Räumen jenen nunmehr gealterten KundInnen, die mich damals noch zwischen Amboss und Polierstaub im Körbchen liegen sahen. Seit 1998 ziehe ich die Linie, die meine Eltern mit größter Präzision begonnen haben, weiter. Als SchmuckWerkstatt & Galerie ist eine künstlerische Gestaltung, die die Menschen und ihre Geschichten einbezieht, das Wesen meiner Schmuckarbeiten geworden. Und diese Arbeit Inspiration auch für mein Leben außerhalb von ihr.

Nach schweren ersten Jahren ist die einzige Last, die geblieben ist, die unsichere Aussicht, ob denn meine eigenen Kinder, Holm und Ole, daran eines Tages doch noch Gefallen finden und den Namen »Burgemann« letztlich zu einer Marke machen werden, wie man so sagt.

Werklauf

Bis 1991 Beteiligung an zahlreichen Ausstellungen in Brandenburg, Berlin, Bad Schwartau, Schwerin, Pforzheim, Bonn, Hamburg, Hohenwart

1992 • Heimsheim • Grafik, Fotografie, Schmuck (Einzelausstellungen)
1994 • Eutingen/Pforzheim • Installation und Grafik
1994 • Eutingen/Pforzheim • Fotografie
1996 • Pforzheim • Rauminstallation (Einzelausstellung)
1996/98 • Brandenburg • »Off Art« • Grafik
1997 • Brandenburg • Salon Visionell • Grafik und Plastik (Einzelausstellung)
1998 • Brandenburg • Kunstpassagen–Projekt • Installation
1997/98/99 • Brandenburg • Kunstauktionen • Grafik
1999 • Brandenburg • Galerie Circ • Grafik
1998-99 • Brandenburg • Paul-Kaiser-Reka-Platz • Platzensemble und Bau einer Brunnenanlage mit Bronze-Skulptur
2000 • Brandenburg • Studiobühne • Grafik
2000 • Brandenburg • Haus des Handwerks • Wandgestaltung
2001 • Brandenburg • Sorat Hotel • Grafik (Einzelausstellung)
2002 • Brielow • Seehof • Grafik
2002 • Berlin • Grafik (Serie »Der lädierte Körper« 1)
2002 • Brandenburg • »Off Art« • Grafik
2003 • Luckenwalde • Grafik (Serie »Der lädierte Körper« 2)
2004 • Mainz • Grafik (Serie »Der lädierte Körper« 3)
2004 • Brandenburg • »Off Art« • Grafik
2005 • Brandenburg • Ausstellung zur Internationalen Frauenwoche • Grafik und Installation
2005 • Brandenburg • Hauptfriedhof • Bronzebildtafeln
2006 • Mötzow • Gutshof • Grafik
2006 • Brandenburg • »Off Art«
2006/2007 • Entwurf und Fertigung der Amtskette der Stadt Brandenburg an der Havel
2007 • Brandenburg • Museum im Frey-Haus (Projekt »eingemischt & aufgetischt«)
2017/18 • Brandenburg/Oranienburg • Grafik (Serie »Rädchentheorie«)

Amtskette der Stadt Brandenburg an der Havel
Cinderella VII (Zeichnung) • aus der Serie Zum lädierten Körper
Bronzeskulptur mit Brunnenanlage • Paul-Kaiser-Reka-Platz
Entwurf und Fertigung 1998–99